An einer der zahlreichen Tankstellen in Kaliningrad. Foto: I.S.

Preisanstieg durch höhere Kraftstoffpreise

Einwohner des Gebiets haben sich bei Gouverneur Anton Alichanow über die drastisch gestiegenen Dieselpreise beschwert.

In ihren Kommentaren auf der Seite des Gouverneurs im sozialen Netzwerk „VKontakte“ weisen sie darauf hin, dass ein Liter Diesel mittlerweile 63 Rubel kostet – acht Prozent mehr als Anfang des Jahres.

Alichanow antwortete wie folgt: „Das liegt meiner Ansicht nach auch daran, dass vier Erdölraffinerien des Landes zeitweilig stillgelegt und die Ausgleichssubventionen für den Kraftstoffhandel um 50 Prozent reduziert wurden. Um diese Verluste auszugleichen, erhöhen die Kraftstoffunternehmen nun die Preise. Darauf habe ich leider keinen Einfluss. Die Preise steigen im Land insgesamt. Und wegen der Logistikkosten liegen sie im Kaliningrader Gebiet noch ein bis anderthalb Rubel höher.“ Gleichzeitig gebe es jedoch „im Gegensatz zu anderen Regionen bei uns keinen Kraftstoffmangel“, fügte er hinzu. Dennoch rief Alichanow die zuständigen Behörden dazu auf, gemeinsam mit dem Kartellamt „entsprechende Gespräche mit den Hauptakteuren des Marktes zu führen“. Falls Unregelmäßigkeiten zu beobachten seien, seien das Energieministerium und die Regierung der Russischen Föderation zu informieren.

Analytiker bestätigen, dass es in diesem Fall um Probleme gehe, die durch mehrere Faktoren verursacht seien. Eingeschlossen sei hier die von Russland durchgeführte „Spezialoperation“ sowie die weltweite Instabilität. Der drastische Anstieg der Devisenkurse habe eine verstärkte Ausfuhr von Kraftstoffen zur Folge, was den russischen Binnenmarkt negativ beeinflusse.

Bei einem Dollarpreis von etwa 100 Rubel würden die ausländischen Märkte für russische Erdölunternehmen immer attraktiver. Die andere Ursache des Kraftstoffmangels sei die erhöhte Nachfrage in der Erntezeit. Und schließlich gebe es auch im Kampfgebiet einen steigenden Kraftstoffverbrauch.

Die Folgen dieser Prozesse beobachten wir heute. Die steigenden Produktions- und Transportkosten haben eine Verteuerung der Lebensmittel und übriger Waren zur Folge. Private Haushalte müssen jetzt mehr Geld zum Tanken ihrer Fahrzeuge ausgeben. Die Preise für Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln steigen. Prognosen zufolge sollen Fahrkarten bis Jahresende um 10 bis 15 % teurer werden.