Im Jahr 1333 war mit dem Bau des Gotteshauses (vorn im Bild) in Königsberg begonnen worden, das sich heute zum wichtigsten historischen und kulturellen Zentrum, zum Herz Kaliningrads entwickelt hat. Foto I.S.

Hommage an den Dom und seine Orgeln

Am 13. September dieses Jahres beging die ursprünglich der Gottesmutter und dem heiligen Adalbert gewidmete ehemalige Domkirche ihren 690. Geburtstag.

In den fast sieben Jahrhunderten seines Bestehens durchlief der Dom mehrere Wandlungen: Er war zuerst ein katholisches, danach ein evangelisches Gotteshaus, heute beherbergt er ein Museum und einen Konzertsaal. Unwandelbar war hier nur eines: Im Dom war stets Musik zu hören. Gottesdienste wurden hier bereits gefeiert, als der Dom noch im Bau war, man bediente sich hierfür einer tragbaren Orgel. Sonntags sang hier gewöhnlich der Kinderchor einer Gemeindeschule. Als es komplexere Instrumente gab, änderte sich die Ausstattung des Doms. 1587 bekam der Dom eine Orgel nach dem Entwurf von Manius Bruch, die als die größte und eindrucksvollste in ganz Preußen bezeichnet wurde. Aber richtig berühmt wurde später eine andere Orgel im Dom.

Anfang des 18. Jahrhunderts errichtete der namhafte deutsche Orgelbauer Johann Mosengel (1663-1731) eine Barockorgel, die als „hervorragendes Kunstwerk“ bezeichnet wurde. An dieser Orgel erhielt Ernst Theodor Hoffmann Musikunterricht, Immanuel Kant und der Historiker und Dichter Nikolaj Karamsin lauschten ihren Klängen. Diese Orgel diente als Vorbild der heute installierten modernen Orgel – die Verzierungen wurden nach Vorlagen aus der Vorkriegszeit gefertigt.

2008 erklangen, verbunden durch ein Glasfaserkabel, gleich zwei Orgeln im Dom. Sie bilden zusammen einen Orgelkomplex mit 8525 Pfeifen und 122 Registern. Es ist dies der einzige Orgelkomplex in Russland und einer der bekanntesten in Europa. Jedes Jahr finden im Konzertsaal des Domes, dem größten in der Region, über 700 Konzerte mit Stars der Orgelmusik aus dem In- und Ausland statt. Millionen von Zuhörern bewundern den Klang im Saal unter den majestätischen Gewölben. Allein 2022 besuchten 425.000 Menschen den Dom.

Am 13. September 2023 trat hier der Volkskünstler und Träger des russländischen Staatspreises, der Organist Rubin Abdullin in einem dem Dom gewidmeten Konzert auf. Auf dem Programm standen Präludien von Johann Sebastian Bach und Cйsar Franck. Am selben Tag, jedoch im Jahr 1333, war mit dem Bau des Gotteshauses in Königsberg begonnen worden, das sich heute zum wichtigsten historischen und kulturellen Zentrum, zum Herz Kaliningrads entwickelt hat.

Pressestelle Königsberger Dom