Fischindustrie schlägt Alarm
Durch die von der EU verhängten Wirtschafts- und Finanzsanktionen sind viele Wirtschaftszweige Russlands betroffen. Einen von ihnen stellt die Fischindustrie der Exklave Kaliningrad dar.
„Durch die gegen Russland gerichteten, tiefgreifenden Sanktionen, denen sich ab September auch die Färöer-Inseln angeschlossen haben, können russische Fischer nicht mehr Häfen in der Nähe der Fanggründe anlaufen, um die Schiffe zu versorgen, den Fisch zu übernehmen und die Besatzung auszutauschen.“
Dies teilte Felix Lapin mit, Präsident der Kaliningrader Industrie- und Handelskammer, mit. Eines der Hauptprobleme der Fischwirtschaft stelle laut Lapin eine erhebliche Steigerung der Logistikkosten für den Transport des transatlantischen Fisches an den Ort der Weiterverarbeitung dar. „Es ist notwendig, Kühl- und Fabrikschiffe zu bauen, die die Fischereischiffe versorgen und den Fang direkt auf See verarbeiten können. Dies ist eine Aufgabe, die auf Staatsebene behandelt werden muss“, setzte Lapin hinzu.
Es gibt einen weiteren Engpass. Bei den Konservenherstellern fallen durch den sanktionsbedingten Umstieg auf einheimische Blechprodukte reihenweise die seinerzeit im Ausland erworbenen Produktionsmaschinen aus. „Es wird jetzt versucht, Dosen aus Südostasien einzuführen, die den Preis des Endprodukts erheblich in die Höhe treiben werden. 50 % bis 70 % des Verkaufspreises würden dann auf die Dose selbst entfallen, nur der Rest auf den Inhalt“, schloss Lapin seine Ausführungen.