Das Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill, während einer Predigt. Foto: gov39.ru

Patriarch Kyrill nennt Kaliningrad „Insel der Freiheit”

Das Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche hat während seines Besuchs in Kaliningrad einen Gottesdienst in der Christus-Erlöser-Kathedrale gehalten und die Kirche der Heiligen Konstantin und Elena geweiht.

Das Programm des Besuchs beinhaltete auch weltliche Veranstaltungen, so beispielsweise ein Treffen mit der Gebietsregierung, bei dem Fragen der Geopolitik zur Sprache kamen sowie erörtert wurde, wie die „russische Welt gefestigt“ und „der westlichen Ideologie und Moral entgegengewirkt“ werden könne. Es ist bekannt, dass Kyrill aktiv die „militärische Spezialoperation“ in der Ukraine unterstützt.

Gouverneur Alichanow erläuterte dem Patriarchen das Verfahren der sogenannten „Russenkarte“ – mit diesem Mechanismus sollen Landsleute aus dem Ausland zurückgeholt werden. „Russische Menschen haben ein Zuhause“, sagte der Gouverneur. „Ungeachtet seiner wechselvollen Geschichte kann Russland Menschen anziehen, die mit den ideologischen Standpunkten des Westens nicht einverstanden sind. Der nächstgelegene Ort auf diesem Weg ist Kaliningrad.“ Zuvor hatte Alichanow erklärt, mindestens 25. Mio. Russen und Russinnen lebten im Ausland. „Wenn jeder Zehnte in seine ethnische Heimat zurückkehrt, sind die Probleme rund um den Arbeitskräftemangel gelöst.“

„Tatsächlich ist Ihr Gebiet zu einem Ort geworden, an dem sich gut wohnen lässt, das Wichtigste jedoch ist die soziale und politische Situation“, resümierte Kyrill. „Kaliningrad kann Menschen in Westeuropa nicht nur deshalb anziehen, weil das Leben hier bequem und das Umfeld hübsch ist, sondern auch, weil Kaliningrad eine Insel der Freiheit wird, wie auch ganz Russland eine Insel der Freiheit werden wird, … der Freiheit von neuen Ideologien und ihrem Diktat.“