Die Ende des 13. Jahrhunderts erbaute Ordensburg Ragnit soll von Grund auf saniert und teilweise wiederaufgebaut werden. Foto: I.S.

Zukunftsaussichten für die ehemalige Burg Ragnit

Der heutige Pächter und Investor hat sein Konzept für einen Aufbau der Burg Ragnit im Ort Neman vorgestellt.

Zunächst wollte Iwan Artjuch nur die Südseite des historischen Gebäudes wiedererrichten. Dort sollten ein Hotel, ein Restaurant und ein kleines Museum untergebracht werden. Das neue Bauvorhaben sieht nun bereits die Nutzung aller vier Seiten der Burg vor.

Folgendes ist geplant: beschädigte Mauerteile sollen ausgebessert, die Bogengewölbe wiederhergestellt und das Backsteinmauerwerk verstärkt werden. Im Innenhof soll auf Höhe des ersten Stockwerks eine hölzerne Galerie als Aussichtsplattform gebaut werden. Auf der östlichen Seite ist eine Bühne mit einem großen Multimedia-Bildschirm geplant. Dort können historische Darbietungen, Festspiele und andere Veranstaltungen mit vielen Beteiligten durchgeführt werden. Als Dach ist eine Eindeckung mit Metallplatten vorgesehen, die zusätzlich Türmchen ebenfalls aus Metall erhalten soll. Später soll das Dach dann wieder abgenommen und eine gotische Dachkonstruktion aufgesetzt sowie die äußeren Fassadenelemente wiederhergestellt werden.

Als Nutzung für die neugeschaffenen Flächen sind Ausstellungs- und Konferenzräume sowie Cafés und Verkaufsräume vorgesehen. „Dieses Bauvorhaben ist der erste und sehr wichtige Schritt in Richtung Wiederaufbau der Burg Ragnit“, sagt der Investor. „Alle Architekturlösungen fügen sich organisch ein und stehen nicht im Widerspruch zu den historischen Gegebenheiten.“

Zur Information: Die aus Backsteinen gebaute Burg entstand 1409. Seit dem 19. Jahrhundert war hier ein Gefängnis untergebracht. Aus dem Zweiten Weltkrieg ging die Burg mit erheblichen Zerstörungen hervor. Sie hat den Status eines Baudenkmals erhalten. Seit 2019 pachtet der Unternehmer Iwan Artjuch das Gebäude. Dieser erhielt 2021 einen günstigen Kredit zum Wiederaufbau der Burgruine. Die Kosten für die auszuführenden Arbeiten werden auf rund 300 Mio. Rubel geschätzt.