Ein Bild aus dem Film: „Der eine schaut in die Pfütze und sieht Dreck, der andere sieht die sich spiegelnden Sterne“.

Zeichentrickfilm über Immanuel Kant

Das Art-Studio „Sand of Israel“ hat in Anlehnung auf eine Erzählung der russischen Autorin Ludmila Tschebotarjowa einen Zeichentrickfilm erschaffen, der in YouTube hochgeladen wurde und großen Zuspruch erhielt. Die Haupotfiguren von Erzählung und Film sind der Philosoph Immanuel Kant und sein Diener Martin Lampe.

„Eine große Pfütze versperrte zwei wunderlichen Fußgängern den Weg – einem nicht sehr hoch gewachsenen älteren Herrn, gekleidet in ein feines Wams und den für Professoren typischen Dreispitz, und seinem hageren Begleiter, der den Regenschirm unter dem Arm trug. „Bleiben Sie stehen, Lampe, Sie hätten fast den Stern zertreten!“ „Welchen Stern, mein Herr? Die Sterne leuchten nachts, jetzt aber ist es vier Uhr nachmittags. Das ist nur übler Dreck.“

Mit dem Zerwürfnis Immanuel Kants mit seinem Diener Martin Lampe beginnt die Erzählung „Pfütze“ von Ludmila Tschebotarjowa, die die Autorin zur Preisträgerin eines internationalen Wettbewerbs über Kurzprosa machte, der dem 300. Geburtstag von Immanuel Kant gewidmet war. Er fand Ende 2022 in Kaliningrad statt, die Namen der Gewinner wurden Anfang 2023 bekanntgegeben.

„Na gut, Lampe, ich werde mich mit Ihnen nicht streiten“, fuhr Kant mit bekümmerter Stimme fort. Lange hatte er die Trunksucht, mangelnde Ehrlichkeit und Faulheit seines Dieners ertragen. Aber dessen bodenlose Dummheit ließ das Fass zum Überlaufen bringen. „Sie sind gefeuert, Lampe“, sagte Kant und setzte seinen Weg allein fort. In seinen Fußspuren, die sich langsam mit Wasser füllten, spiegelten sich zitternd die Sterne“.

Diese Episode liegt einem Zeichentrickfilm zugrunde, der vor Kurzem in Israel gedreht wurde. Die Arbeit des Art-Studios „Sand of Israel“ ist ausgeführt in der Technik der Sandmalerei. Die Animation wurde in YouTube hochgeladen und erhielt großen Zuspruch. Und sie erinnert an den bekannten Ausspruch Kants: „Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht – der bestirnte Himmel über mir, und das moralische Gesetz in mir.“