Wohin mit dem überschüssigen Getreide?
Im Kaliningrader Gebiet gibt es einen Überschuss an Getreide für den Export. Dies teilt die Agentur PortNews unter Berufung auf die Leiterin der AG Portowyj Elevator Elena Sajzewa mit.
Den Worten Sajzewas zufolge seien es bisher hauptsächlich die Länder Nordeuropas gewesen, in die der im Gebiet produzierte Weizen ausgeführt wurde. Nach der Einführung der Wirtschaftssanktionen beträgt der vorhandene Überschuss nun 40 Prozent der Gesamtmenge an Weizen.
„Wir könnten dieses Getreide auf dem Binnenmarkt anbieten, gemessen an den russischen Kennziffern wäre es dann aber zu teuer.“ sagte Sajzewa (Anm. der KE-Red.: Die Selbstkosten für Getreide im Kaliningrader Gebiet sind aufgrund der geografischen Lage und wegen der Transportkosten für Kraftstoffe, Düngemittel, Pflanzenschutzmittel etc. stets erhöht).
„Eine reale Alternative könnte eine Umorientierung des Getreideexports auf Länder wie Marokko, Algier und Mauretanien sein“, mutmaßte die Direktorin des Unternehmens. „Dabei gäbe es aber wieder neue Probleme. Da der Kaliningrader Hafen nur acht Meter tief ist, dürfen nur Schiffe mit maximal 10.000 Tonnen einlaufen. Um Getreide nach Ägypten oder in ein anderes Land in Afrika zu liefern, braucht man größere Schiffe. Deshalb ist für Getreideexporteure eine staatliche Unterstützung in Form von Subventionen für neue internationale Frachtwege erforderlich. Außerdem müssen die eingeführten Exportgebühren zur Preisdeckelung aufgehoben und die Getreidequoten gelockert werden.“