Bald kein Güterverkehr per Bahn?
„Die Litauische Eisenbahn erwartet, dass sich der Güterverkehr per Bahn ins Kaliningrader Gebiet weiter reduzieren wird“, erklärte kürzlich Litauens Verkehrsminister Marius Skuodis.
Diesen Trend belegt die zollamtliche Statistik. Es ist in der Tat so, dass das Kaliningrader Gebiet seine Logistikwege ändert: Die meisten Güter – gleich, ob sanktioniert oder nicht – werden jetzt verstärkt auf dem Seeweg in die Exklave transportiert.
Innerhalb eines Jahres hat sich die Anzahl der Schiffe, die zwischen Kaliningrad und Kernrussland verkehren, vervielfacht.
Die Wirtschaft des Kaliningrader Gebiets ist nicht nur durch die Sanktionen, sondern auch dadurch schmerzhaft getroffen, dass für einige Güter, die durch Litauen ins Gebiet transportiert werden (Zement, Baustoffe etc.), Quoten eingeführt wurden.
Gouverneur Anton Alichanow berichtete kürzlich davon, dass eine entsprechende Klage an die Welthandelsorganisation WTO in Vorbereitung sei. Er ist der Ansicht, „sowohl die Sanktionen als auch die Einführung der Quoten verstoßen gegen die grundlegenden Prinzipien des freien Warenverkehrs“.