Ein großer Freund Kaliningrads ist aus der Welt geschieden
Am 13. November 2022 ist Dr. Stephan Stein im Alter von 76 Jahren gestorben. Er starb in Deutschland, wo er ärztlich behandelt wurde, seine sterblichen Überreste sollen jedoch in Kaliningrad bestattet werden. Hier lebt seine Familie, hier lässt er Hunderte von Freunden zurück.
Geboren in Frankfurt am Main studierte Stephan Stein an der Technischen Universität Berlin und wurde 1981 an die Spitze der TUI-Vertretung in Osteuropa berufen. 1989 siedelte er nach Moskau über. 1996 wurde er zum Leiter der Vertretung der Hamburger Handelskammer in St. Petersburg und Kaliningrad ernannt. In den letzten Jahren ist er als Partnerschaftsbeauftragter des Landes Brandenburg für die Ostseeregionen Russlands tätig gewesen.
Stephan Stein liebte Russland, er sprach fließend Russisch und setzte sich mit viel Energie und Elan für die Anknüpfung und Festigung von Geschäftskontakten zwischen deutschen und russischen Unternehmern ein. Er trug maßgeblich dazu bei, dass im Kaliningrader Gebiet die Produktion von BMW-Fahrzeugen sowie von Kindernahrung der Marke HiPP anlaufen konnte. Er war auch seit der Gründung der Zeitung ein großer Freund des „Königsberger Express“, hat aktiv für ihn geworben und nach Wegen für die Weiterentwicklung gesucht. Wir sind ihm dafür bis heute dankbar.
2005 hat er in Hamburg im Zusammenwirken mit dem Magazin DER SPIEGEL die große Fotoausstellung „Gesichter einer Stadt“ über das Leben in Kaliningrad organisiert. Ihr Autor war Igor Sarembo, der Fotoreporter unserer Zeitung. Die Ausstellung wurde danach in mehreren deutschen Städten gezeigt und von Tausenden interessierter Menschen besucht. Sie bescherte uns Hunderte neuer Abonnenten.
Zum Schluss vielleicht noch etwas sehr Wichtiges. Ein Kollege von mir sagte, als er vom Tod Dr. Steins erfuhr: „Wieder gibt es einen guten Menschen weniger auf der Erde …“ Dr. Stein ließ sich in der Tat nur von guten Intentionen leiten. Er war offenherzig und großzügig, liebte Menschen und diese erwiderten seine Liebe. Wir werden ihn stets in dankbarer Erinnerung behalten.
Elena Lebedewa und das KE-Redaktionsteam