Von den Linien, die es in Kaliningrad gegeben hat, ist nur Nr. 5 übriggeblieben. Foto: KE

Minister Rolbinow: „Wir sind eine arme Region“

Diesen Satz äußerte Alexander Rolbinow, Vizepremier der Gebietsregierung, bei einer in Moskau stattgefundenen Parlamentsanhörung zur Entwicklung des elektrisch betriebenen Verkehrs.

Rolbinow wandte sich an die Zentralregierung mit der Bitte, die Exklave Kaliningrad bei ihren Bemühungen um den Erhalt und Ausbau des elektrisch betriebenen Verkehrs zu unterstützen. „Wenn nichts unternommen wird, könnte es 2025 keine Elektrofahrzeuge in Kaliningrad mehr geben. Wir sind eine arme Region, wir sind nicht in der Lage, diesen Verkehrszweig in einem ordentlichen Zustand zu erhalten. Die Oberleitungsbusse sind bei uns zu 60 %, die Straßenbahnen zu 80 % und die gesamte dazugehörige Infrastruktur wie Oberleitungen, Umspannwerke, Schienen usw. etwa zu 70 % verschlissen“, sagte er.

Daraufhin sicherte der Sprecher der Staatsduma Wjatscheslaw Wolodin zu, dass Kaliningrad in ein Pilotprogramm zur Förderung des elektrisch betriebenen Verkehrs aufgenommen werde. „Wir werden sowohl mit der Infrastruktur als auch beim Erwerb von Straßenbahnen und Oberleitungsbussen für das Kaliningrader Gebiet helfen“, sagte er.

Trotzdem: Die Pechsträhne der Kaliningrader Straßenbahn scheint endlos zu sein. Die auf Stadtebene sich abwechselnden Entscheidungsträger hatten alle bisher unterschiedliche Vorstellungen von der Entwicklung des elektrischen Verkehrsnetzes. Es gab keine Kontinuität, eine Entscheidung widersprach der nächsten. Mal wurden die Straßenbahnschienen entfernt, mal neu verlegt und die Zahl der Linien reduzierte sich auf ein Minimum.

Auch das Netz aus Oberleitungsbussen wurde nicht entwickelt. Die Fahrzeuge werden seit mehreren Jahren nicht mehr erneuert und die Stadt plant für Oberleitungsbusse keine neuen Linien.