Mobilmachung hat begonnen
Am 21. September hat Präsident Putin per Erlass in Russland eine Teilmobilmachung angeordnet. Die Leitung der regionalen Kommission für die Teilmobilmachung übernahm Gouverneur Anton Alichanow.
Juri Bojtschenko, Chef des regionalen Militärkommissariats, sagte am 24. September vor Journalisten: „Im Kaliningrader Gebiet werden vorrangig diejenigen eingezogen, die in Panzer- und motorisierten Schützeneinheiten eingesetzt werden können. Reservisten mit Kampferfahrung gibt es im Gebiet genug. Sie alle erhalten eine Gefechtsausbildung, bevor sie an die Front geschickt werden. Mechaniker, Fahrer, Richt- und Ladeschützen und Handgranatenwerfer müssen ihre militärtechnischen Kenntnisse auffrischen und ihre Fertigkeiten trainieren. Reservisten älter als 65 Jahre unterliegen keiner Einberufung.“
Zum Thema Ausreise ins Ausland wird Folgendes mitgeteilt: „Das Militärkommissariat übergibt dem Grenzschutz Listen mit den Namen der Personen, die der Mobilmachung unterliegen. Es ist also bei der Passkontrolle leicht festzustellen, ob die Ausreise erlaubt ist oder nicht.“ In den Listen können auch diejenigen stehen, deren Einberufungsbescheid bereits ausgestellt, aber noch nicht ausgehändigt wurde. Diejenigen, denen der Einberufungsbescheid bereits ausgehändigt wurde, müssen für Reisen innerhalb des Landes eine besondere Genehmigung haben.
Freigestellt von der Mobilmachung sind die so genannten „Silowiki“ (so nennt man im russischen Sprachgebrauch Mitarbeiter von Geheimdienst- und Rechtsschutzorganen sowie einigen anderen staatlichen Strukturen), Bankangestellte, IT-Spezialisten, Journalisten lizenzierter Massenmedien sowie Studenten, die ein reguläres Studium absolvieren. Verbreitet wurde auch eine Liste mit Branchen, in denen keine Freistellung gilt, sie aber empfohlen wird. Dies sind Psychologie, Soziologie, Handel, Marketing und Public Relations, Linguistik, Design, staatliche und kommunale Verwaltung usw. Das Informationsportal „Newkaliningrad“ teilt unter Berufung auf die Pressestelle der Gebietsregierung mit, dass insgesamt 41 Beamte der Gebietsregierung, in erster Linie Minister, von der Mobilmachung freigestellt sind, da „bereits in ihrem Arbeitsvertrag steht, dass sie unabkömmlich sind“.