Apotheken werden in absehbarer Zeit keine der lang erwarteten modernen Medikamente mehr erhalten. Foto: I.S.

Medikamente werden knapp

Internationale Pharmaunternehmen stellen die Entwicklung von Medikamenten in Russland ein. Dies erschwert der russischen Bevölkerung den Zugang zu neuen Medikamenten.

Dies teilte die Zeitung „Kommersant“ mit. Wie globale Hersteller einschließlich Janssen, Novartis und Pfizer erklärten, werden in Russland keine klinischen Studien zur Erprobung von Arzneimitteln mehr durchgeführt. Diese sind jedoch für die Registrierung neu entwickelter Medikamente unerlässlich. Als Folge werden Patienten in Russland in den nächsten zehn Jahren keinen Zugang zu etwa 300 modernen Arzneimitteln haben, die derzeit von ausländischen Pharmakologen entwickelt werden.

Vertreter des Venture Capital Fonds „Inbio Ventures“ sind der Auffassung, dass russische Unternehmen die Bevölkerung auch nicht mit Arzneimitteln versorgen können, die analog zu den ausländischen Entwicklungen sind. Selbst die Nachbildung eines bereits auf dem Markt befindlichen Medikaments würde nach ihrer Aussage drei bis fünf Jahre, die von komplizierten Biomolekülen bis zu zehn Jahre in Anspruch nehmen. Die Situation ist noch verschärft durch Schwierigkeiten bei der Lieferung von Ausrüstung und Reagenzien sowie durch das Abwandern von Fachpersonal ins Ausland.