In Sowjetsk (ehem. Tilsit) startet die Sanierung der Königin-Luise-Brücke. Ihr Hauptportal soll eine zusätzliche Stütze bekommen. Foto: I.S.

Luisenbrücke wird saniert

In Sowjetsk (ehem. Tilsit) startet die Sanierung der Königin-Luise-Brücke. Wie bekannt verläuft mitten durch diese Brücke die Staatsgrenze zwischen Russland und Litauen.

Der Autoverkehr musste aus Sicherheitsgründen bereits vor Beginn der Sanierung gesperrt werden, weil einige Konstruktionsteile schon lange reparaturbedürftig sind. Für Fußgänger ist die Brücke zur Zeit noch geöffnet.

Das örtliche Webportal „In Sowjetsk gelauscht“ teilte mit, dass man unter dem Hauptportal eine zusätzliche Stütze aufstellen werde, um eine weitere Verschiebung tragender Brückenteile zu verhindern.

Die Königin-Luise-Brücke (benannt nach Luise von Mecklenburg-Strelitz), verbindet die südlich der Memel gelegene Stadt Sowjetsk/Tilsit mit Panemune auf der Nordseite. Die Brücke war einer der wichtigsten Memelübergänge nach Preußisch Litauen. Seit 1946 verbindet sie die Oblast Kaliningrad mit Litauen.

Bis 1906 befand sich an dieser Stelle eine Pontonbrücke. Als sie dem steigenden Verkehrsaufkommen nicht mehr gerecht wurde, baute man eine 416 m lange Brücke, die aus drei eisernen Bogenfachwerkträgern mit Zugband und Längen von jeweils 105 m und einer Klappbrücke bestand. Zur Stadtseite steht noch heute das markante Brückenportal. Am 18. Oktober 1907 – hundert Jahre nach dem Frieden von Tilsit – wurde sie eingeweiht. Vor dem Brückenportal befand sich die Klappbrücke, um bis zu 12 m breiten Schiffen mit einem hohen Mast die Durchfahrt zu ermöglichen. Unter den Bögen betrug die Durchfahrtshöhe 19 m.

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges, im August 1914, besetzten russische Truppen Tilsit. Als sie abzogen, wollten sie die Brücke sprengen. Dem preußischen Artillerie-Hauptmann Fletcher gelang es, die Zündschnur zu kappen. Die Brücke blieb erhalten.

Im Zweiten Weltkrieg sprengten deutsche Pioniere 1944 die Brücke; die Eroberung Tilsits durch die Rote Armee konnten sie dadurch allerdings nicht verhindern. Als Ersatzbauten entstanden eine hölzerne Pfahlbrücke, danach eine Bogenbrücke. An der alten Stelle wurde in den 1960er Jahren schließlich eine stählerne Balkenbrücke mit mehr Stützpfeilern gebaut. Quelle: Wikipedia