Im Friedländer Tor ist heute das gleichnamige kulturhistorische Museum untergebracht. Foto: I.S.

Löste sich das Geld aus der EU in der Luft auf?

Die geplante Sanierung des Friedländer Tores und die Verschönerung des anliegenden Geländes ziehen sich wider Erwarten in die Länge.

Grund für die Verzögerung war zunächst die Pandemie, dieser folgten dann die Sanktionen im Finanzbereich, die Verteuerung von Baumaterialien und deren Mangel. Die Stadt musste tief in die Tasche greifen und das Finanzloch mit 25 Millionen Rubel aus ihrem Haushalt stopfen. „Man darf das Tor nicht als Bauruine stehen lassen, im Juli müssen alle Arbeiten abgeschlossen sein“, versichert die Leiterin der Stadtverwaltung Elena Djatlowa. Momentan seien 80 bis 85% der geplanten Arbeiten am Tor erledigt worden, so die Webseite „Kaliningrad.ru“.

Das Museum „Friedländer Tor“ hat Fördergelder gewonnen, die im Programm der grenzübergreifenden Kooperation ausgeschrieben waren. Das Programm wurde auf die Initiative der Europäischen Union ins Leben gerufen. Das Museum plante, mit den gewonnenen Fördergeldern bis Ende 2021 eine Mauer entlang der Innenböschung zu erneuern, den Innenhof neu zu bepflastern sowie ein Blockhaus auf dem Gelände des Tores wiederaufzubauen. Die russische Seite verpflichtete sich, 10 Millionen Rubel, also ein Zehntel des gewonnenen Betrages, beizusteuern. Es stellte sich mittlerweile heraus, dass ein Teil der EU-Gelder nicht angekommen ist. Die Kostenvoranschläge mussten auch wegen der Geldentwertung korrigiert werden.

Zur Information: Das im 19. Jh. gebaute Friedländer Tor befindet sich an der Kreuzung von Kalinin-Prospekt und Dserschinski-Straße und ist eines der insgesamt sieben erhalten gebliebenen Stadttore in der Pregelstadt. Durch das Friedländer Tor verlief einst die Straße nach Friedland, heute Prawdinsk.