Gouverneur Alichanow verurteilt das „Cancelling“ der russischen Kultur, das jetzt in den westlichen Ländern als Reaktion auf den bewaffneten Konflikt in der Ukraine praktiziert wird. Foto: I.S.

„Kultur bitte nicht über Bord werfen!“

In seiner Ansprache an die Teilnehmer des Ostsee-Kulturforums in Swetlogorsk warf Gouverneur Alichanow den Ländern des Westens eine Herabsetzung der russischen Künstler, Wissenschaftler und  Sportler vor.

Alichanow verglich, was in Europa vor 77 Jahren geschah und was dort heute passiert: „Ich muss dabei an die Bemühungen von sowjetischen Künstlern und Kunsthistorikern denken, die sie 1945 zur Rettung von Meisterwerken der Dresdner Gemäldegalerie unternommen haben. Ich glaube, dass selbst zu Zeiten, als die Beziehungen zwischen dem Westen und der Sowjetunion, dem Westen und Russland, besonders belastet waren, niemand auf die Idee kam, Sport, Kultur und Wissenschaft zu ,canceln‘. Wir treten immer dafür ein, unsere Kontakte aufrechtzuerhalten.“ Der Gouverneur unterbreitete in diesem Zusammenhang den Vorschlag, das Kaliningrader Gebiet, diese „besondere Region Russlands“, zu einem Ort zu machen, wo sich Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen treffen könnten. Das Thema eines ersten Treffens und Meinungsaustausches könnte beispielsweise das sogenannte „culture cancelling“ sein, sagte er.

Alichanow sprach sich dafür aus, dass man derartige Ausgrenzungen aufgrund eines international geltenden Verbotes ächten sollte.