LKW-Stau im Osten des Kaliningrader Gebietes vor dem russisch-litauischen Grenzübergang Tschernyschewskoje-Kibartai. Foto: KE

Wird man den Transitverkehr sperren?

Das fünfte Sanktionspaket der EU richtet sich gegen Speditions- und Transportfirmen, die in Russland und Weißrussland ansässig sind. Letztere dürfen ihre LKW nicht in der EU fahren lassen. Kaliningrader Firmen sind von dieser Beschränkung bislang nicht betroffen.

Das die gewohnten Logistikketten trotzdem gestört wurden, ist nicht zu übersehen. Unsere LKW stehen vor den Grenzübergängen in Richtung Polen und Litauen in Staus und Hunderte von Eisenbahnwaggons, die nach Kaliningrad unterwegs sind, müssen in Litauen 7 bis 14 Tage auf den Abschluss langwieriger Zollkontrollen warten.

„Es ist notwendig, die Kontrollmaßnahmen – darunter auch solche aus der Luft – zu verschärfen, um die Sicherheit des Kaliningrader Gütertransits durch unser Territorium zu garantieren“, erklärte die litauische Innenministerin Agne Bilotaite gegenüber der Nachrichtenagentur BNS. Litauen erbittet sich dafür 24 Millionen Euro aus der EU-Kasse – auch um für den litauischen Grenzschutz einen Hubschrauber zu erwerben.

Zur Information: Litauen wird jeden Monat von ca. 100 russischen Transitzügen durchfahren. Noch wird das Kaliningrader Gebiet  ausreichend mit Lebensmitteln und sonstigen Waren versorgt. Die Fährlinie Ust-Luga –  Baltijsk (Kaliningrader Gebiet) hat jedoch schon die Grenze ihres Transportvermögens erreicht.