Das polnische Generalkonsulat in der Kastanienallee in Kaliningrad. Foto: www.gov.pl

Ab jetzt keine polnischen Visa mehr?

Polnische Diplomaten verließen Kaliningrad in Begleitung russischer Autos, die mit großen Z-Lettern gekennzeichnet waren.

Das Generalkonsulat der Republik Polen in Kaliningrad stellt die Annahme von Visanträgen ohne Rücksicht auf das Reiseziel des jeweiligen Antragstellers bis auf Weiteres ein, so die Nachrichtenagentur TASS.

Wie lange die Pause dauern soll, wird nicht mitgeteilt. TASS liegen keine Kommentare polnischer Behörden oder diplomatischer Vertretungen vor. Wie bekannt, hat das russische Außenministerium die Ausweisung von 45 polnischen Diplomaten aus Russland, darunter auch aus Kaliningrad, als Gegenmaßnahme gegen die Ausweisung russischer Diplomaten aus Polen gefordert. Am Morgen des 13. April 2022 fuhren mehrere polnische Autos vom Gelände des Generalkonsulats in der Kastanienallee los. Ihnen folgten plötzlich mehrere russische Wagen, die bis dahin auf einem unweit gelegenen Parkplatz gestanden hatten. Diese Wagen waren mit großen Z-Lettern gekennzeichnet.

Es war der Kosakenverein der Stadt Kaliningrad, der auf diese Art und Weise die ausgewiesenen polnischen Diplomaten hinausbegleitet hat, teilt die Nachrichtenagentur RUWEST unter Berufung auf das soziale Netzwerk VKontakte mit. Die Kosaken wollten so ihre Meinung zur Abreise der polnischen Diplomaten und zur Unterstützung der Ukraine durch den polnischen Staat zum Ausdruck bringen.

Das Z-Zeichen kann man heute in Kaliningrad an Litfaßsäulen, Autoscheiben, Garagen usw. sehen. Ein riesengroßes „Z“ erschien kürzlich an der Fassade der Sporthalle „Junost“, kurz darauf auch an der westlichen Stadtgrenze Kaliningrads, die Autofahrer von Baltijsk kommend passieren. Im letzteren Fall wurde das Z-Zeichen nach Ablauf von 14 Tagen wieder entfernt, was den Vorsitzenden der selbsternannten „Russischen Gemeinde“, Maxim Makarow, empört hat. „Es sieht so aus, als ob die Stadtverwaltung sich beeilt, völlig korrekte Symbole unserer Bürger, darunter auch die Georgsbänder, zu entfernen“, schrieb Makarow bei Telegram.