Der Kaliningrader Gouverneur Anton Alichanow gehört zu den jüngsten und aussichtsreichsten Politikern im heutigen Russland. Foto: I.S.

„Wir sind zu jedem Szenario bereit“

Gouverneur Alichanow hat sich am 26. Februar mit einer Ansprache an die Einwohner des Kaliningrader Gebietes gewandt. In ihr erklärte er, dass die Exklave „zu jedem Szenario“ bereit sei und weiter ein „normales, gewohntes Leben“ führe. Er wies unter anderem darauf hin, dass es im Gebiet keine Probleme mit der Energie- und der Lebensmittelversorgung gebe.

„Bereits vor mehr als zehn Jahren sind Maßnahmen ergriffen worden, um im Gebiet eine autarke Energieversorgung zu sichern. Wir haben diesen Bereich seither von Grund auf modernisiert. Zahlreiche Tests haben bewiesen, dass das Gebiet bei der Energieversorgung völlig unabhängig existieren kann, wie eine Insel“, betonte Alichanow. „Die notwendige Infrastruktur und geschultes Fachpersonal sind vorhanden“.

Was den Gütertransit betrifft, so gestand der Gouverneur ernsthafte Probleme mit der Lkw-Abfertigung an der Grenze Weißrusslands mit Litauen ein. Weißrussland treffe Maßnahmen, um die Abfertigung von Lkw, die sich an der Staatsgrenze Richtung Kaliningrad stauen, zu beschleunigen. Alichanow wies auf die Fährverbindung zwischen Kaliningrad und St. Petersburg als Alternative hin. Dieser Tage komme eine dritte Fähre und zum Jahresende noch eine vierte zum Einsatz.

Zum Thema Lebensmittelversorgung äußerte sich Alichanow dahingehend, dass es das Kaliningrader Gebiet seit Verhängung des Importembargos geschafft habe, in vielen Positionen den Eigenbedarf an Lebensmitteln fast vollständig zu decken: „Wir haben uns auf alles gefasst gemacht und können mit allen Problemen fertig werden.“

Zur Information: Gouverneur Anton Alichanow hat bereits früher erklärt, dass das Gebiet bereit sei, bis zu 300 Flüchtlinge aus dem Donbass aufzunehmen. Man will sie in der Aufnahmestelle für Migranten in der Siedlung Sewerny bei Bagrationowsk und im Kinderferienlager „Segel der Hoffnung“ in Swetlogorsk unterbringen.