Neue Ideen für die Kant-Insel
Anfang Februar begannen auf der Kant-Insel ungewöhnliche Aktivitäten. Ein Kai-Abschnitt rechts von der Honigbrücke bekam plötzlich ein neues Eisengeländer, und am Dom fuhren verschiedene Baumaschinen auf.
Laut Nachrichtenportal „Newkaliningrad.ru“ soll hinter einem am Pregel-Ufer aufgestellten Metallgerüst ein einstöckiger Pavillon mit einer Rundum-Verglasung und einem Dach-Cafй entstehen. Ein Informationsschild besagt, der Abschluss der Bauarbeiten sei für August dieses Jahres geplant.
Wo der Kai jetzt mit einem neuen Eisengeländer geschmückt ist, soll eine 134 mІ große Bootsanlegestelle entstehen. So steht es zumindest in den entsprechenden Bauunterlagen der Regional-Behörde für Staatseigentum. Aus derselben Quelle folgt, dass es an dieser Stelle bereits vor 1945 eine Bootsanlegestelle gegeben habe. Nur soll sie sich später in einem desolaten Zustand befunden haben, so dass ihre weitere Nutzung erst nach einer gründlichen Sanierung möglich sei.
Der Bau des Pavillons und der Bootsanlegestelle ist weder mit dem Gebietsarchitekten noch dem Chef der regionalen Denkmalschutzbehörde abgestimmt. Die Behauptung, dass es an dieser Stelle des Kais eine marode Anlegestelle gebe, kam für beide Beamten völlig überraschend. „Wir prüfen, ob sie überhaupt stimmt“, sagte Jewgeni Maslow, Chef der Denkmalschutzbehörde, gegenüber der Webseite „Newkaliningrad.ru“.
Zeitgleich mit dem Bau der Anlegestelle begannen unweit des Kant-Grabmals ähnliche Arbeiten. Laut Dom-Vizedirektor Grigori Chuziejew werden dort zwei Pavillons für den Dom entstehen. Einer soll eine kleine Gaststätte und einen Laden beherbergen, in dem anderen soll ein Büro der Domverwaltung untergebracht werden. Das habe bisher in einem anderen Stadtteil seinen Sitz, was sich auf den Arbeitsablauf sehr ungünstig auswirke.
In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass auf der Kant-Insel bald die zweite Phase der Renovierungs- und Verschönerungsarbeiten beginnen soll. Geplant ist, die bestehenden Strom-, Wasser- und Abwasserleitungen zu sanieren und neue Leitungen in den westlichen Teil der Insel zu verlegen. Am Südufer der Insel werden Kinderspielplätze, Radwege sowie eine Aussichtsplattform entstehen. Die Arbeiten hatten vor drei Jahren begonnen.