Stacheldrahtzaun an der Lukoil-Baustelle westlich des Badeorts Selenogradsk. Foto: KE

Lukoil verspricht, den Strand wieder in Ordnung zu bringen

Das Erdölunternehmen „Lukoil-Kaliningradmorneft“ hat einen Abschnitt des Selenogradsker Strandes wegen Bauarbeiten gesperrt und mit Stacheldraht eingezäunt – genau dort, wo ein neuer Radweg entlang der Ostseeküste verläuft. Es handelt sich um einen Küstenabschnitt westlich von Selenogradsk am Fluss Alejka.

Das löste bei Anwohnern Unruhe und Besorgnis aus und bewog sie, Hilfe beim Gebietsoberhaupt zu suchen. Gouverneur Alichanow reagierte mit einem Eintrag in seinem Instagram-Account: „Ich bin sicher, dass Lukoil sowohl den Strand als auch den betroffenen Teil des Radweges wieder in Ordnung bringt“. Den Stacheldraht ließ Alichanow außer Acht.

Ein Sprecher von Lukoil-Kaliningradmorneft kommentierte die umstrittene Sperre des Radweges gegenüber dem Webportal „Newkaliningrad“: „Wir haben bei Kulikowo begonnen, einen sogenannten Kofferdamm zu bauen, d.h. eine provisorische Übergangsstelle, die uns einen Anschluss an unsere Ölleitung und die am Strand befindlichen Kabel ermöglichen soll. Das Bauvorhaben ist mit Vertretern der Öffentlichkeit besprochen und durch ein staatliches Gutachten genehmigt worden. Bis Ende 2022 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Um mögliche Unfälle zu vermeiden, ist die Baustelle eingezäunt worden.“

Die Pressestelle des Unternehmens informierte, dass für Radfahrer bis Anfang Mai eine mit Steinplatten versehene Umleitung gebaut wird. Strand und Radweg sollen nach Ende der Bauarbeiten wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt werden.

Zur Information: 2019 wurde beschlossen, unweit von Selenogradsk eine 36 km lange Erdölleitung zu verlegen, um die Lagerstätte „D33“ im Festlandsockel der Ostsee zu erschließen. D33 liegt 32 km nordwestlich von D6 (Erdöllagerstätte „Krawzowskoje“). Die Bohrungen begannen dort 2021, die Bohrinsel soll spätestens 2023 in Betrieb gehen.