Im Freihafen des Kaliningrader Seehafenkomplexes. Foto: I.S.

Präsident kritisiert Effizienz des Seehafens Kaliningrad

Wladimir Putin hat in einer Sitzung des Staatsrates scharf die Arbeit des Kaliningrader Seehafenkomplexes kritisiert.

Lediglich sechs der insgesamt 67 Seehäfen Russlands funktionierten mit voller Auslastung, sagte der russische Präsident. Die Verwaltung der Güterabfertigung sei in den Häfen zu wenig effektiv und das verhindere die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.

„Nehmen wir zum Beispiel Kaliningrad. Die Zollabfertigung nimmt bis zu 12 Stunden in Anspruch, während der Gütertransport durch das ganze Gebiet lediglich zwei Stunden dauert“, kritisierte Putin. „Ich spreche jetzt von unserer Wettbewerbsfähigkeit. Die Folge davon ist, dass der Güterumschlag von Schiff zu Schiff im Seehafen Gdansk unserer polnischen Nachbarn in den vergangenen zehn Jahren auf das 12-Fache gestiegen ist! Das ist unter anderem die Folge unserer Nachlässigkeit und mangelnder Arbeitsordnung. Die Polen können sich dafür bei uns bedanken.“

Der regionale Seehafenkomplex gliedert sich flächenmäßig in vier Umschlagbereiche: Kaliningrad, Swetly, Baltijsk und Pionerski. Der Güterumschlag betrug 2020 nach Angaben des Fachportals „Portnews“ 10.400.000 Tonnen – ein Minus von 6 % zum Vorjahreswert. Der Seehafen Gdansk hat in derselben Zeit über 48.000.000 Tonnen Fracht umgeschlagen. Experten halten ihn für den sich am schnellsten entwickelnden Hafen der vergangenen zehn Jahre. Der polnische Staat investiert aktiv in den Ausbau seiner Verkehrsinfrastruktur. Ein großangelegtes Modernisierungsprogramm sieht Investitionen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro vor.