„Gigafactory“ statt AKW bei Neman
Auf dem Betriebsgelände des unvollendet gebliebenen AKW „Baltijskaja“ bei Neman soll bis Ende 2026 eine Fabrik zur Herstellung von Lithium-Ionen-Zellen und Energiespeichersystemen entstehen.
Das geplante Unternehmen wird bereits heute als „russische Gigafactory“ benannt. Wer es nicht weiß: „Tesla Gigafactory“ ist eine Fabrik des US-amerikanischen Unternehmens „Tesla“ im US-Bundesstaat Nevada. Dort werden in Kooperation mit dem japanischen Elektronikkonzern „Panasonic“ Lithium-Ionen-Akkumulatoren für Elektroautos und Akkupacks für stationäre Stromspeicher produziert.
Mit ca. 2.000 neuen Arbeitsplätzen könnte die „Gigafactory“ bei Neman zum größten Arbeitgeber im östlichen Teil des Kaliningrader Gebietes werden. Dies würde einen verstärkten Wohnungsbau und den Ausbau der Infrastruktur nach sich ziehen.
Der staatliche Industriekonzern „Rosatom“ tritt als Hauptinvestor dieses neuen Bauvorhabens auf. Die Entwicklung und Produktion von Energiespeichersystemen nehmen eine wichtige Position unter denjenigen Rosatom-Projekten ein, die keinen Bezug zur Gewinnung und Nutzung von Atomenergie haben. Wie bekannt wurde das Projekt, ein AKW im Kaliningrader Gebiet zu bauen, gestoppt und brachte dem Konzern Verluste in Milliardenhöhe ein.
Das Projekt „Gigafactory bei Neman“ setzt „Rosatom“ in Kooperation mit der südkoreanischen Firma „Enertech International Inc.“ um. Diese ist auf die Produktion und den Einsatz von Lithium-Ionen-Batterien spezialisiert.
Lithium-Ionen-Batterien aus russischer Produktion werden bei elektrisch betriebenen Autos, Bussen und sonstigen Fahrzeugen, in Stromversorgungsnetzen und Systemen zur Anpassung und Optimierung des Energieverbrauches zum Einsatz kommen.