Die Grenzübergänge im Kaliningrader Gebiet waren vor der Pandemie stark frequentiert. Russland will nun den ausländischen Tourismus neu ankurbeln. Foto: I.S.

Russland lockert Einreisebestimmungen

Die Regelungen, nach denen Ausländer während der aktuellen Corona-Situation in die Russische Föderation einreisen und russische Staatsangehörige ausreisen können, sind aktualisiert worden.

Der Kreis von Verwandten, die Ausländer in Russland besuchen können, wurde erweitert und schließt nunmehr nicht nur Eltern und Kinder, sondern auch Großeltern, leibliche Geschwister, Enkelkinder, Stiefkinder und Stiefeltern ein.

Die Beschränkungen der Häufigkeit von Ausreisen über Grenzkontrollpunkte zu Lande wurden für russische Staatsbürger aufgehoben, die über eine Aufenthaltserlaubnis in anderen Staaten (oder eine zweite Staatsbürgerschaft) verfügen, an Hochschulen im Ausland studieren oder im Ausland einer Erwerbstätigkeit nachgehen.

Gleiches gilt für russische Rechtsanwälte und Prozessbeteiligte sowie Eigentümer ausländischer Immobilien (vorausgesetzt, dass das Ziel der Reise ein Land ist, in dem sich diese Immobilien befinden).

Auf Vorschlag des Kaliningrader Gebietsoberhauptes dürfen ausländische Staatsbürger nach Russland einreisen, die Inhaber oder Topmanager von Unternehmen sind, sowie potenzielle Investoren, die an Verhandlungen teilnehmen. Eine entsprechende Liste ist dem Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung Russlands vorzulegen.

Ende Mai 2021 unterzeichnete Präsident Wladimir Putin ein Gesetz, nach dem russische Einreisevisa unabhängig vom Gegenseitigkeitsprinzip in einem vereinfachten Verfahren ausgestellt werden können. Das Gesetz tritt 90 Tage nach seiner Unterzeichnung in Kraft. Die Gültigkeitsdauer russischer touristischer Visa kann demnach bis zu sechs Monate betragen. Bisher existierte diese Option nur für Reisende aus Ländern mit einer adäquaten Regelung für russische Staatsbürger. Auch ist nunmehr eine Hotelbuchung für die Beantragung eines Visums ausreichend. Eine Einladung ist nicht mehr notwendig.

Die Tourismusbranche nahm diese Neuerungen positiv auf und sieht sie als Zeichen dafür, dass es im Reisesektor wieder aufwärtsgeht.