Autobrücke über Haff – Traum oder Realität?
Der Schließung des Kaliningrader Ringes westlich der Stadt steht wie bekannt das Frische Haff im Wege. Man plant deshalb, den südlichen und nördlichen Teil des Ringes durch eine über das Haff gespannte Autobrücke miteinander zu verbinden.
Ein entsprechender Konzessionsvertrag wurde Ende März in Jantarny (ehem. Palmnicken) mit der Landesgesellschaft „Rostech“ und der Unternehmensgruppe „VIS“ unterzeichnet, so die Pressestelle der Gebietsregierung. Die Investitionssumme wird auf mehrere Dutzend Milliarden Rubel geschätzt.
Die neue, mautpflichtige Autobrücke wird die durchschnittliche Fahrzeit um ca. 30 % und die Kosten für den Warentransport um über 50 % reduzieren. Sie soll aus einem 162 Meter hohen Pylon als tragender Konstruktion mit Schrägseilen bestehen. Ihren Anfang wird die Brücke unweit der Siedlung Kosmodemjanskij an der Autostraße Kaliningrad–Baltijsk nehmen, dann hinter der Siedlung Pregolskij den 245 Meter breiten Pregel überqueren und jenseits des Haffs bei der Siedlung Schossejnoje auf die Autostraße Kaliningrad–Mamonowo aufsetzen. Der Anschluss an die entlang der Ostseeküste verlaufende Autobahn soll in Form eines Kreuzes mit acht Ausfahrten erfolgen. Die für 120 km/h ausgelegte Autobrücke wird 2,85 Kilometer lang sein, die komplette neu geschaffene Straßeninfrastruktur insgesamt 8,1 Kilometer.
Die Schließung des Kaliningrader Ringes wird den innerstädtischen Straßenverkehr erheblich entlasten sowie den Warentransport in Richtung Flughafen Chrabrowo, Seehäfen Kaliningrad, Baltijsk, Pionerski und Jantarny, Werft „Jantar“ und Automobilwerk „Avtotor“ beschleunigen. Der Nordwesten des Gebietes kann somit an die transeuropäische Schnellstraße Riga–Kaliningrad–Gdansk angebunden werden. Das würde auch den Warenverkehr innerhalb Europas bis nach China positiv beeinflussen.