Der bekannte russische Seefahrer Fjodor Konjuchow auf dem Oberdeck der Tiefseekapsel „Mir“ im Meeresmuseum Kaliningrad. Foto: I.S.

„Kaliningrad ist Zentrum der russischen Meeresforschung“

Diese Meinung der Leiterin des Meeresmuseums Swetlana Siwkowa teilt auch Gouverneur Anton Alichanow.

Er besuchte auf Einladung von Siwkowa das im Fischereihafen liegende legendäre Schiff „Akademik Mstislaw Keldysch“, das im Mai zu einer Expedition in die Arktis aufbrechen wird. Im Januar 2021 feierte das Schiff sein 40-jähriges Jubiläum.

Bekannt wurde die „Keldysch“ durch den Film „Titanic“. Das Schiff kann komplexe Forschungen durchführen und hat seit 1987 die von russischen und finnischen Ingenieuren entwickelten Tiefseekapseln „Mir 1“ und „Mir 2“ an Bord. Beide Kapseln kamen bei Bergungsarbeiten am U-Boot „Komsomolez“, das im Ochotskischen Meer gesunken war, und an der Unglücksstelle des havarierten U-Bootes „Kursk“ zum Einsatz. Aufgrund der Untersuchungsergebnisse wurde seinerzeit beschlossen, die „Kursk“ zu heben.

In diesem Jahr soll die „Keldysch“ die Buchten um Nowaja Semlja in der Norwegischen und der Barentssee auf ihre Verschmutzung durch versenkte radioaktive Abfälle untersuchen. Danach wird sie Kurs auf die Laptewsee und die Ostsibirische See nehmen, um gemeinsam mit Wissenschaftlern aus dem russischen Fernost Methanquellen im Meeresboden zu erforschen.

„Man kann unsere Stadt mit Recht als Zentrum der einheimischen Meeresforschung bezeichnen“, erklärte Siwkowa. „Kaliningrad ist der Heimathafen sämtlicher Forschungsschiffe der Russischen Akademie der Wissenschaften, wie der ‚Akademik Sergej Wawilow’, ‚Akademik Joffe’, ‚Professor Schtokman’ und ‚Akademik Petrow’. Bis 2024 sollen deren Start- und Hebesysteme, die Echolote und Laborausrüstungen modernisiert werden.“

Das Meeresmuseum treibt den Erhalt und die Popularisierung seiner historischen Flotte weiter voran. Momentan bemüht es sich um die Übernahme des ausgemusterten Forschungsschiffes „Kosmonaut Wiktor Pazajew“.