Mutige Eisbader
Kaliningrad erlebt in diesem Jahr einen echten Winter mit viel Schnee, Flockenwirbel und Lufttemperaturen unter null Grad Celsius. Gerade das Richtige für Sportfans, die ihren Körper beim Eisbaden abhärten möchten.
Diese Gelegenheit lassen sich die mutigen Mitglieder des Clubs „Bernstein-Walrosse“ nicht entgehen. Der Fotograf Witalij Newar war mit seiner Kamera dabei. Die Aufnahmen zeigen Mitglieder des Sportclubs auf dem Weg zum Schönfließer Teich. Die Wasseroberfläche ist mit einer dünnen Eisschicht bedeckt. Die „Walrosse“ steigen ins Wasser, das dünne Eis bricht und ist kaum noch zu sehen.
Die Eisbader schwimmen eine Zeitlang hin und her, holen sich dann ein Schachbrett und machen sich ohne Hast und Eile direkt im eiskalten Wasser an das Lösen einer Schachetüde. In diesem Augenblick wird verkündet, dass heißer Tee mit „Baranki“, dem russischen Kringel-Zwieback, servierfertig sei.
Klar, dass die warme Stube ihres Clubs zum Teetrinken besser als das Eisloch im Teich geeignet ist. Also schwimmen die „Walrosse“ in Richtung Ufer, verlassen den Teich und begeben sich zunächst in die Sauna, um sich nach dem Saunagenuss wieder im Schnee abzukühlen. Dann endlich gibt es Tee aus dem russischen Samowar.
Überzeugte Eisbader schwören darauf, dass dieser Wintersport sehr gut für die menschliche Gesundheit ist. Die eisigen Temperaturen wirken nicht nur erfrischend, sondern stärken auch das Immunsystem und fördern eine positive Lebenseinstellung. Die Faustregel dabei lautet jedoch: Nichts auf die Spitze treiben, sich zunächst planmäßig abhärten und erst danach zum Eisbaden übergehen. Selbst erfahrene und trainierte Eisbader bleiben maximal zehn Minuten im eiskalten Wasser. Für Anfänger ist bereits eine Minute im Eisloch genug.