Das Gespräch verlief in einer offenen und freundschaftlichen Atmosphäre. Foto: gov39.ru

Bewährtes deutsch-russisches Gesprächsformat

Der Kaliningrader Gouverneur Anton Alichanow nahm im Rahmen des etablierten Formates „Dialog mit dem Gouverneur“ an einem Gespräch mit deutschen Geschäftsleuten in Moskau teil.

Das Treffen fand am 9. Februar 2021 in der Russisch-Deutschen Außenhandelskammer unter Anwesenheit des Botschafters Deutschlands in der Russischen Föderation Dr. Géza Andreas von Geyr statt. Per Videokonferenz waren außerdem der Generalkonsul Deutschlands in Kaliningrad Hans Günther Mattern sowie weitere Experten und Unternehmer zugeschaltet.

Insgesamt schlossen sich ca. 400 Vertreter deutscher Geschäftskreise dem Meinungsaustausch an – recht viel, wenn man bedenkt, dass bei zurückliegenden Treffen mit physischer Präsenz meist 20 bis 30 Gäste anwesend waren, so der Vorstandsvorsitzende der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer und Delegierte der Deutschen Wirtschaft in Russland Matthias Schepp.

Gouverneur Alichanow betonte, dass Deutschland seit Jahren ein wichtiger Außenhandelspartner der Region ist. Der Warenumsatz des Gebietes mit Deutschland hat Ende 2019 den Stand von über 800 Millionen US-Dollar erreicht. Zu den aktiven Geschäftspartnern deutscher Unternehmen gehören das Automobilwerk „Avtotor“, das Kraftfahrzeuge der Marke BMW für den russischen Markt produziert, der Nähereibetrieb „MH Baltika“, die Möbelfabrik „Königsberg“, der Hersteller von Babynahrung „Hipp“, der Schweißanlagenhersteller „Esva“ und die Firma „Amperetex“, die einzigartige Kompositstoffe produziert. Auch das Wirtschaftspotenzial der Kaliningrader Agrarindustrie ist für deutsche Unternehmer attraktiv. Die Firmen „Masterring“ und „RBB“ beteiligen sich seit 2020 aktiv am Bau zweier Viehzuchtbetriebe und eines Genetik-High-Tech-Zuchtzentrums im Gesamtwert von über 4,4 Milliarden Rubel.

Es sind aber nicht nur große Unternehmen, die von den wirtschaftlichen Privilegien und der geografischen Lage des Gebietes profitieren möchten. Alichanow verwies in diesem Zusammenhang auf einen kleinen Schiffbaubetrieb des deutschen Geschäftsmannes Viktor Lider. „Herr Lider hat vor kurzem ein völlig autonomes, mit Solarzellen ausgerüstetes Hausboot gebaut“, sagte der Gouverneur. „Schiffsbauer in Griechenland wurden auf dieses Boot aufmerksam, sie planen, freie Kapazitäten ihrer Werften mit dem Bau solcher umweltfreundlichen Hausboote auszulasten. Das bedeutet, dass der deutsche Unternehmer  über Kaliningrad einen Anschluss an den europäischen Markt erhalten hat.“

Die Teilnehmer des Treffens wurden des Weiteren über die Vorzüge und Vergünstigungen der Sonderwirtschaftszone Kaliningrad und deren Zollregelungen informiert. Auch wurden Informationen zu den neuen Industrieparks „Chrabrowo“ und „Tschernjachowsk“ gegeben sowie Informationen zur Ausbildung bzw. Anwerbung von Fachkräften, die bei einem Übersiedeln ins Gebiet unterstützt werden.

Quelle: Pressemitteilung der Gebietsregierung.