Weltumsegelung: 35.000 Seemeilen, vier Ozeane und dreizehn Meere
Die „Sedov“, eines der größten Segelschulschiffe der Welt, ist nach Abschluss ihrer fast einjährigen Weltumsegelung in den Heimathafen Kaliningrad zurückgekehrt.
Die „Sedov“ ging im Fischereihafen vor Anker, von wo sie und die „Krusenstern“ im Dezember 2019 ausgelaufen waren. Das Schiff hat seitdem 35.000 Seemeilen zurückgelegt, vier Ozeane und dreizehn Meere durchquert und in zehn verschiedenen Ländern angelegt. Die Reise war den 200 Jahren seit der Entdeckung der Antarktis und dem 75. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg gewidmet.
Der erste Abschnitt der Expedition ging am 3. Juni 2020 im Hafen Wladiwostok zu Ende. Dort wurde beschlossen, die Rückfahrt nach Kaliningrad über die Nordostpassage mit Besuch des Hafens Murmansk anzutreten. Erstmalig nahm ein Segelschiff dieses Typs die Nord-Route. Die Besatzung der „Sedov“ meisterte die schwierige Aufgabe bravourös und stellte einmal wieder unter Beweis, dass die Nordostpassage die kürzeste Seeverbindung zwischen Europa und Asien ist.
Der KE hatte bereits berichtet, dass die gemeinsame Weltumrundung der Kaliningrader Segelschulschiffe „Sedov“ und „Krusenstern“ durch die Corona-Pandemie überschattet worden war. Mehrere ausländische Häfen konnten nicht angelaufen werden, was besonders die jüngeren Besatzungsmitglieder schmerzte. Aber auch ohne diesen Bonus kehrten die Weltumsegler voller Eindrücke und mit neuen Kenntnissen und Fähigkeiten in den Heimathafen zurück.
Ein Mitarbeiter des Kaliningrader Meeresmuseums berichtete der Nachrichtenagentur „Interfax“, dass die Besatzung des Segelschulschiffes während der Weltumrundung über 50 Flaschenpostsendungen in fünf Sprachen – Russisch, Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch – ins Meer geworfen habe.
Der Weg, den eine Flaschenpost nimmt, ist von großem wissenschaftlichem Interesse. So können zum Beispiel Erkenntnisse zu Oberflächenströmungen gewonnen werden. Das Meeresmuseum würde sich daher über Informationen, wo eine Flaschenpost angespült wurde, sehr freuen. Die Mitarbeiter verfügen bereits über einige Erfahrungen auf diesem Gebiet. Von den insgesamt 186 Flaschen, die während der ersten Weltumsegelung der „Krusenstern“ 1995 und 1996 auf den Weg gebracht wurden, sind 13 nach Kaliningrad zurückgekehrt. Den längsten Weg hat eine Flasche nach Australien zurückgelegt. Eine andere Flasche, die man im Atlantik ausgesetzt hatte, wurde in Tunesien entdeckt, was bedeutete, dass sie die Straße von Gibraltar passiert hatte.