Selbst als Ruine hinterlässt die mächtige Burg einen imposanten Eindruck. Foto: I.S.

„Ostpreußen-Fans“ beräumen die Ragnit-Burg

Zahlreiche freiwillige Helfer kommen derzeit nach Neman (ehem. Ragnit), um Ruinen und Keller der ehemaligen Ordensburg zu beräumen.

Seit einem Jahr arbeiten die Mitglieder der Gruppen „Ostpreußen-Fans“ und „Preußens Erbe“ jeden Samstag in der Schlossruine, legen Durchgänge in Kellerräumen frei, entsorgen Müll und Schutt und bemühen sich somit um den Erhalt des historischen Baudenkmals. Die regelmäßigen Wochenend-Einsätze sind zur Tradition geworden. Ein Teil der Kellerräume ist bereits zugänglich, der Innenhof der Burg wurde mit Natursteinen gepflastert.

Eine Initiativgruppe koordiniert die Arbeit der freiwilligen Helfer und lässt sich bei Bedarf von Fachleuten beraten. Ein Ende der Aufräumarbeiten ist wegen des Arbeitsumfanges noch nicht abzusehen. Weitere Freiwillige sind daher jederzeit gern gesehen.

Zur Information: Ragnit war die letzte Burg, die von den Ordensrittern in Ostpreußen errichtet wurde. Ihre Fertigstellung wird auf das Jahr 1409 datiert. Von 1825 bis 1945 befand sich in der Burg ein Gefängnis. In den Nachkriegsjahren diente das Burggelände den Einwohnern von Neman als Lebensmittel- und Trödelmarkt. Teile der Burg sprengte man für die Gewinnung von Ziegelsteinen.

In den 1970er Jahren wurde die Burgruine bei Dreharbeiten zu einem Kriegsfilm stark in Mitleidenschaft gezogen. In der Folgezeit verfiel sie zusehends.