Lovis-Corinth-Museum kurz vor Eröffnung
Die Rekonstruktion des Lovis-Corinth-Hauses in Gwardejsk (ehem. Tapiau) steht kurz vor dem Abschluss.
Nach dem Einbau von Türen und Fenstern und der Sanierung des Daches wird nun die Fassade verputzt. In den Innenräumen des Hauses laufen Installationsarbeiten. Das Gelände vor dem Haus wird verschönert. Der Abschluss aller Arbeiten ist für Ende Januar oder Anfang Februar 2021 geplant. Danach soll im frisch rekonstruierten Haus eine Filiale des Kaliningrader Museums der Bildenden Künste öffnen. Diese wird die größte Sammlung der grafischen Arbeiten von Lovis Corinth beherbergen.
„Das Lovis-Corinth-Museum wird ein touristischer Anziehungspunkt im mittleren Teil unseres Gebietes sein“, sagte der regionale Minister für Sport und Tourismus, Andrej Jermak, bei der Besichtigung des historischen Hauses.
Zur Information: Der herausragende deutsche Impressionist Lovis Corinth (1858–1925) kam in Tapiau (heute Gwardejsk) im Haus seiner Mutter zur Welt. Das Haus war 1825 in der damaligen Wasserstraße gebaut worden, heute wörtlich übersetzt „Uliza Wodnaja“.
Im Erdgeschoss des Hauses gab es mehrere Wohnzimmer und eine Küche mit Räucherkammer. Aus dem Vorzimmer führte eine steile Treppe in die Mansarde, die vom Dienstpersonal bewohnt wurde.
Von der Veranda aus Stein fiel seinerzeit der Blick auf Pferde-, Kuh-, Schweine- und Geflügelställe, deren Bewohner dem jungen Lovis Corinth, dessen Begabung für die Malkunst nicht zu übersehen war, als Erste Modell standen. „Der Hof war damals meine Welt“, schrieb er später in seinen Erinnerungen.
Mit acht Jahren verließ Corinth das Elternhaus und ging zum Lernen nach Königsberg, behielt jedoch sein Leben lang eine enge Bindung an den Heimatort, den er oft besuchte.