Avtotor baut „Autocluster“
Das Automobilunternehmen „Avtotor“ reaktiviert seine Pläne zum Bau von acht Zulieferbetrieben für Autoteile in Russland und eines Autobau-Clusters nordwestlich von Kaliningrad.
Dies teilt die Nachrichtenagentur „Interfax“ mit. Das Vorhaben von Avtotor, einen Cluster nahe dem Vorort Sowchosny zu bauen, wurde erstmals 2012 bekannt. Er sollte aus mehreren Produktionsbetrieben und Wohnsiedlungen bestehen. Die Gebietsregierung hatte sich verpflichtet, Zufahrtsstraßen zu bauen und Versorgungsleitungen zu verlegen. In den Folgejahren entstand die benötigte Infrastruktur. Die Investitionen ins Projekt „Autocluster und BMW-Produktionsbetrieb“ betrugen mehrere Milliarden Rubel.
2018 stieg der BMW-Konzern aus dem Kaliningrader Projekt aus, was zunächst das Ende des Vorhabens und den Verlust aller bereits getätigten Investitionen zu bedeuten schien. Doch zwei Jahre später kehrte Avtotor zu seiner Idee zurück, mehrere Zulieferbetriebe entstehen zu lassen. Den Anstoß dazu lieferte der Übergang von der bisherigen Großteilmontage zu einer stärkeren Lokalisierung aller Produktionsteile und -phasen. Das bedeutet, dass ein Großteil der für die Autoherstellung benötigten Zulieferteile in Russland und besonders im Kaliningrader Gebiet produziert werden sollen.
Avtotor plant ebenso weiterhin, bei Kaliningrad eine Wohnsiedlung mit 1.500.000 m² Wohnfläche für ca. 30.000 Einwohner zu bauen. Die Baukosten werden auf 40 Milliarden Rubel geschätzt. Wladimir Schtscherbakow, Gründer und Inhaber von Avtotor, hat die geplante Siedlung eine „Stadt des neuen Digitalzeitalters“ genannt.