„Wir setzen ein absolut revolutionäres Sozialprojekt um“
In Gurjewsk ist die Fabrik „Observer” feierlich eröffnet worden. Sie stellt Orthopädietechnik für Menschen mit Behinderungen her und hilft ihnen, den Weg in ein normales Leben zu finden.
An der feierlichen Inbetriebnahme der Fabrik nahmen Gouverneur Anton Alichanow, der russische Minister für Arbeit und Soziales Anton Kotjakow und der Generaldirektor von „Observer“ Roman Aranin, selbst ein Rollstuhlfahrer, teil.
Das Investitionsprojekt „Observer-Fabrik“ verfolgt das Ziel, jährlich bis zu 2.500 elektrisch angetriebene Rollstühle zu produzieren. Die Investitionskosten belaufen sich auf 110 Millionen Rubel. Über die Hälfte dieses Betrages, 60 Millionen Rubel, stellt der regionale Fonds für die Entwicklung der Industrie des Kaliningrader Gebietes in Form eines Vorzugskredits zur Verfügung. Der Kredit ist auf sieben Jahre mit Jahreszinsen von lediglich 1 Prozent ausgelegt.
Das neue Unternehmen will neben universell einsetzbaren Rollstühlen aus eigener Entwicklung sowie in Deutschland entwickelten Stufensteigern weitere High-Tech-Geräte für Menschen mit Behinderungen herstellen.
„Wir haben viel Kraft und Hoffnung in dieses Projekt investiert“, unterstrich Gouverneur Alichanow in seiner Ansprache. „Wir halfen bei der Grundstückssuche sowie der Gewährung von Vorzugskrediten und setzten uns für die Einstufung der ‚Observer‘-Rollstühle als medizinische Hilfsmittel ein. Somit fand der Hersteller Aufnahme in die föderale Liste der Unternehmen, die Zulieferer für den Sozialversicherungsfonds sind.“
Minister Kotjakow hob in seiner Rede den sozialen Aspekt des Investitionsprojektes hervor: „Der Staat sorgt mit Hilfe dieses Fonds dafür, dass über 1,5 Millionen Menschen mit Orthopädie- und prothetischer Technik versorgt werden. Uns liegt daran, einheimische Produzenten in diesem Marktsegment zu unterstützen.“
Der Generaldirektor von „Observer“ Roman Aranin ergänzte: „Wir setzen hier ein absolut revolutionäres Sozialprojekt um, welches eine komplexe Rehabilitation ermöglicht. Auf den Rollstuhl angewiesene Menschen können dadurch ihre Mobilität im Arbeits- und Privatleben erhalten. Wir werden auf unserem Betriebsgelände zehn neue Wohnhäuser für Menschen mit Behinderungen bauen. Perspektivisch wollen wir etwa ein Viertel des russischen Marktes mit unseren Erzeugnissen beliefern. Aber auch die Exportchancen stehen dank der fachlichen Kompetenz und der günstigen geografischen Lage unserer Firma gut.
Der Anteil von Bauteilen aus russischer Produktion wird in der Anlaufphase ca. 60 Prozent betragen, kann aber später, sobald unsere Fabrik mit voller Leistung arbeitet, den Stand von 95 Prozent erreichen. Wir bieten 70 Menschen, von denen etwa ein Drittel Behinderungen hat, eine Erwerbsmöglichkeit.“
Zur Information: Die Fabrik „Observer“ wurde im September 2019 als Resident der Sonderwirtschaftszone Kaliningrad registriert. Damit entfallen für mehrere Jahre die Gewinn- und Vermögenssteuer sowie die Grundsteuer. Außerdem greifen mit nur 7,6 Prozent geringere Versicherungsbeiträge für die neuen Arbeitsplätze.