Das Gas- und Dampfkraftwerk Kaliningrad ist eines der größten in Nordwestrussland. Foto: I.S.

Energiesicherheit des Gebietes gewährleistet

Das Kaliningrader Stromnetz hat einen Testlauf zur zukünftigen Gewährleistung eines eigenständigen und stabilen Netzbetriebs erfolgreich bestanden.

Dafür wurde die Verbindung zum Stromversorgungsring BRELL, der die Energiesysteme von Belarus, Russland, Estland, Litauen und Lettland vereinigt, am 19. September für neun Stunden unterbrochen. Der Test verlief störungsfrei.

Ein Sprecher des Kaliningrader Kraftwerks TEZ-2 erinnerte daran, dass ein ähnlicher Test bereits im Mai 2019 durchgeführt worden war. Der Stromaustausch zwischen dem Kaliningrader Gebiet und der Republik Litauen war damals unterbrochen und nach Ablauf von 72 Stunden wiederaufgenommen worden.

Die Notwendigkeit dieser Tests erklärt sich durch den Ausstieg der baltischen Staaten aus der gemeinsamen BRELL-Vereinbarung bis zum Jahre 2025 und die geplante Synchronisierung ihrer Stromnetze mit Westeuropa.

In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage einer eventuellen Gefährdung Russlands und seiner westlichen Exklave. Die Analysten des Internetportals „RuBaltic.ru“ verneinen dies jedoch nach der Inbetriebnahme mehrerer neuer Kraftwerke im Gebiet. Eher existieren Überlegungen, ob es eventuell für Russland von größerem Nutzen wäre, Litauen, Lettland und Estland selbst vom BRELL-Ring abzukoppeln. Die Energieproblematik bleibt für alle Seiten aktuell.

Zur Information: Der gemeinsame Stromversorgungsring BRELL arbeitet seit dem Zerfall der Sowjetunion zum Vorteil aller daran beteiligten Länder: Russland, Belarus, Litauen, Lettland und Estland. Er sorgt für deren technische und wirtschaftliche Sicherheit.