Ein Arbeitsmoment im Tagebau des Bernsteinkombinates Jantarny, festgehalten von unserem Fotoreporter Igor Sarembo.

Zu Ehren der Baltischen Flotte

Im Tagebau des Bernsteinkombinates in Jantarny ist man Ende Juli 2020 erneut auf ein ungewöhnlich großes Stück Bernstein gestoßen.

Der Riese wiegt 1.265 Gramm. Traditionsgemäß werden solchen Exemplaren Namen gegeben. Da der Stein am Tag der russischen Seekriegsflotte entdeckt wurde, hat man ihn auf „Flotskij“ (dt.: Flotten-Stein) getauft. Das Bernsteinkombinat ist Pate des Zerstörers der Baltischen Flotte „Nastojtschiwyj“.

Ende August wurden im Tagebau zwei weitere Bernsteinklumpen entdeckt – 1.200 und 1.080 Gramm schwer. Seit Beginn der Fördersaison, die in diesem Jahr wegen Corona erst zwei Monate später Ende Mai starten konnte, sind insgesamt elf ungewöhnlich große Steine gefunden worden. Das kam früher recht selten vor. Bis 2017 wurden maximal fünf oder sechs große Exemplare pro Fördersaison entdeckt.

Bernstein wird seit mehreren Jahren nur noch im Tagebau „Primorskij“, der seit 1976 besteht, abgebaut. Der viel ältere Tagebau „Palmnicken“, den man Ende des 19. Jahrhunderts zu erschließen begann, ist zeitweilig stillgelegt worden. „Die Lagerstätten enthalten nach Expertenschätzung insgesamt über 100.000 Tonnen Bernstein. Bei Beibehaltung des aktuellen Fördertempos werden noch mehrere Generationen über einhundert Jahre lang im Tagebau zu tun haben“, heißt es in einer Pressemitteilung des Bernsteinkombinats.