Die Landwirtschaft im Kaliningrader Gebiet entwickelt sich stabil und erfolgreich und kommt im Unterschied zu Westeuropa ohne Arbeitskräfte aus dem Ausland aus. Foto: I.S.

„Unsere Landwirtschaft ist heute im Aufwind“

Für die Bauern ist die Saison angebrochen. Ungeachtet der Coronakrise müssen die Felder bewirtschaftet und die Saat ausgebracht werden, so die Ministerin für Landwirtschaft des Kaliningrader Gebietes, Natalja Schewzowa.

„Insgesamt soll in diesem Frühjahr auf fast 100.000 Hektar gesät werden. Mit Saatgut und Mineraldünger sind wir in vollem Umfang versorgt, Bauern und Landwirten stehen 1.650 Traktoren und rund 1.000 andere Landmaschinen zur Verfügung“, sagte die Ministerin. „Die Wintersaat hat gut überwintert. Von insgesamt 113.000 Hektar sind lediglich 3.000 Hektar ausgefallen.“ Schewzowa hob hervor, dass die Fleisch-, Milch- und Eierproduktion im Gebiet weiterhin gesteigert wird und sich die Geflügelzucht erfolgreich entwickelt. „Unsere Landwirtschaft ist heute im Aufwind. Wir haben im vorigen Jahr  680.000 Tonnen Getreide eingefahren und die Hälfte davon an Abnehmer außerhalb des Gebietes verkauft“, unterstrich die Ministerin.

Planmäßig und unter Einhaltung der entsprechenden Schutzmaßnahmen wird bei Orbita-Agro in die Frühjahrssaison gestartet. In diesem landwirtschaftlichen Produktionsbetrieb wird ein wesentlicher Beitrag zur Versorgung des Kaliningrader Gebietes mit Kartoffeln und Gemüse geleistet. Seit 2019, als das Unternehmen einen ganzjährig nutzbaren Gewächshauskomplex in Betrieb nahm, hat sich die Produktion von Gurken vervierfacht und von Tomaten verfünffacht. In den Gewächshäusern von Orbita-Agro sind seit Jahresbeginn bereits 39 Tonnen Gemüse produziert worden. Das Unternehmen beliefert die Supermärkte mit Gurken und sonstigem Gemüse und will Kartoffeln und Saatgut auch ins Ausland verkaufen.

Zur Information: Die Landwirtschaft ist einer der Wirtschaftszweige, die sich im Kaliningrader Gebiet besonders gut entwickeln. Der Zuwachs bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen betrug 2019 fast 20 Prozent.

Bei einer Reihe von Branchenindikatoren nimmt Kaliningrad eine führende Stellung innerhalb Russlands ein. Dank der Verwendung bester Zuchtsorten und -methoden sind die Raps- und Getreideerträge in Kaliningrad seit Jahren entsprechend hoch. 2019 lag das Gebiet mit 2,99 Tonnen/Hektar bei Raps und 49,5 Tonnen/Hektar bei Getreide landesweit an der Spitze. Das vergangene Jahr war ein Rekordjahr im regionalen Acker- und Pflanzenbau. Erstmals wurden in der Geschichte des Kaliningrader Gebietes 680.000 Tonnen Getreide und 118.700 Tonnen Raps eingefahren. Das Gebiet gehört auch bei den Melkerträgen zu den erfolgreichsten russischen Regionen. Während der durchschnittliche Melkertrag pro Kuh und Tag in Russland 16,13 Kilogramm beträgt, ist er mit 21,5 Kilogramm im Kaliningrader Gebiet um ein Drittel höher.