SOS-Ruf aus dem Tierpark
Die Direktorin des Kaliningrader Tierparks, Swetlana Sokolowa, bittet ihre Mitbürger um finanzielle Unterstützung. Der entsprechende Aufruf wurde auf der Webseite der Einrichtung veröffentlicht.
„Der Tierpark gehört zu den Institutionen, die man nicht einfach von heute auf morgen außer Betrieb setzen kann“, heißt es in dem Aufruf. „Auch in Quarantänezeiten wird bei uns permanent gearbeitet. Die Tierärzte machen täglich ihre Kontrollgänge, die Köche bereiten das Tierfutter zu, Pfleger füttern und säubern die Tiere und sorgen für deren Bewegung. Der einzige Unterschied ist, dass wir jetzt keine Besucher mehr haben. Und ohne diese bleiben die Kassen leer. Unsere Einnahmen speisen sich normalerweise zur Hälfte aus dem Verkauf von Eintrittskarten und verschiedenen Dienstleistungen. Die Stadt subventionierte uns im vergangenen Jahr mit 75 Millionen Rubel. Aus eigener Kraft haben wir 106 Millionen erwirtschaftet.“
Infolge der Quarantäne verzeichnet der Tierpark für März-April ein Minus von ca. 10 Millionen Rubel. „Wir mussten alle unsere Entwicklungsprojekte auf Eis legen und geben derzeit das vorhandene Geld nur für das Notwendigste wie Futter, Medikamente, Nebenkosten, Löhne und dringende Reparaturen aus“, schildert Sokolowa die Situation. „Natürlich sind alle momentan in einer schwierigen Lage. Wir hier jedoch haben nicht nur für uns selbst, sondern auch für 2.000 laufende, springende, kletternde und kriechende Lebewesen zu sorgen. Nur das Futter kostet uns monatlich fast zwei Millionen Rubel. Wir geben uns die größte Mühe, dass die Tiere von all den Problemen nichts zu spüren bekommen. Das ist der Grund, warum wir uns heute mit diesem Aufruf an Euch wenden. Nie zuvor war der Tierpark so stark auf Eure Unterstützung angewiesen!“ Zur Information: Der Kaliningrader Tierpark wird von der Stadt finanziert. Von allen Kultureinrichtungen kommt er die Stadt am teuersten zu stehen. Dabei reicht die Finanzierung nicht einmal für die Deckung der laufenden Kosten.