Bernsteinabbau ausgebremst
Das Bernsteinkombinat muss den Start der diesjährigen Abbausaison wegen der Coronavirus-Pandemie verschieben.
Dies berichtet die Nachrichtenagentur „Interfax“ unter Berufung auf den Generaldirektor des Bernsteinkombinates Michail Sazepin.
„Unser Betrieb steht momentan still, die Arbeiter und Angestellten sind gemäß der teilweisen Ausgangssperre zu Hause. Daher müssen wir den Start der Abbausaison von April auf später verlegen. Unseren diesjährigen Richtwert von 400 Tonnen Rohbernstein wollen wir dennoch beibehalten. Wir stützen uns dabei auf geologische Erkundungen an der für dieses Jahr vorgesehenen Abbaustelle.“
Michail Sazepin unterstrich, dass für die genannte Menge Bernstein bereits Kaufabsichten von russischer und ausländischer Seite vorlägen. Zur Information: Das Kaliningrader Bernsteinkombinat entstand 1947 als Nachfolgebetrieb der Königsberger Bernsteinmanufaktur. Es ist das einzige Unternehmen in Russland, das sich mit dem industriellen Abbau von Rohbernstein beschäftigt. Jährlich werden ca. 300 Tonnen des Halbedelsteins gefördert. Wie bekannt, befindet sich bei der Siedlung Jantarny die größte Bernsteinlagerstätte der Welt. Nach Expertenschätzung sollen dort 90 Prozent des Weltvorkommens dieses 50 Millionen Jahre alten fossilen Harzes lagern: ca. 116.000 Tonnen.