Der sonst von Reisenden überfüllte Übergang zu den Bahnsteigen am Südbahnhof wirkt heute verlassen. Foto: I.S.

Bahnverkehr unterbrochen

Russische Personenzüge nach Kaliningrad, darunter auch D-Züge aus Moskau und St. Petersburg, fahren seit dem 6. April 2020 nicht mehr. Die Exklave bleibt somit bis auf Weiteres ohne eine Eisenbahn- oder sonstige Land-Verbindung mit Kernrussland.

„Das ist keine gute Nachricht für uns“, heißt es in einer Pressemitteilung der Gebietsregierung. „Wir hoffen, dass der Bahnverkehr bald wieder aufgenommen wird, zumindest in reduziertem Umfang. Gebietsbewohnern, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mit dem Flugzeug reisen können, soll im Notfall jedoch die Möglichkeit einer Aus- und auch Wiedereinreise gewährt werden.“

Zur Information: Personenzüge nach Kaliningrad waren seit Mitte März 2020 verpflichtet, Litauen ohne Stopp zu durchqueren. Am 19. März kündigte das litauische Außenministerium neue, härtere Einschränkungen des Transitverkehrs russischer Bürger mit der Eisenbahn durch Litauen an. Die Anzahl der Reisenden durfte pro Zug nunmehr 100 nicht übersteigen und jedes Abteil konnte mit maximal zwei Personen belegt werden. Die russische Eisenbahn setzte am 20. März 2020 ihrerseits die Verbindung Sotschi-Kaliningrad, die über Litauen und Belarus führt, aus. Am 15. März 2020 sperrte Polen seine Staatsgrenze zu Land und in der Luft. Am 5. April setzte auch Belarus den Bahnverkehr mit Russland zeitweilig aus.