Wie ist es im Gebiet um die Corona-Krise bestellt?
Mit 59,6 Millionen Rubel sollen im Kaliningrader Gebiet Maßnahmen zum Schutz gegen das Coronavirus COVID-19 getroffen werden. Eine entsprechende Anordnung ist auf dem Webportal für Rechtsmitteilungen veröffentlicht worden.
Das regionale Perinatalzentrum wird verpflichtet, mit diesem Geld bis zum 1. Mai 2020 umfassende Seuchenschutzmaßnahmen zu treffen, um Coronavirusinfektionen im Gebiet zu verhindern.
An allen Grenzübergängen im Kaliningrader Gebiet wird bei einreisenden Personen mit Hilfe von Wärmebildkameras die Körpertemperatur kontaktlos gemessen. Innerhalb von zwei Monaten sind somit über 200.000 Reisende überprüft worden.
Auf das Coronavirus werden Reisende aus China, Korea, dem Iran, Italien, Deutschland, Österreich und anderen Ländern, in denen sich Fälle des neuartigen Erregers gehäuft haben, untersucht. Personen mit Lungenentzündung oder Atembeschwerden sowie Gebietsbewohner mit Grippesymptomen werden ebenfalls getestet. Sie mussen ab sofort mindestens zwei Wochen zu Hause bleiben.
Entnommene Proben werden an die Zentrale Hygiene- und Epidemiologiestation geschickt, wo sie mit Hilfe von speziellen Testsystemen geprüft werden. Jede Untersuchung nimmt vier bis fünf Stunden in Anspruch. Fällt ein Test positiv aus, wird die Probe zur Diagnosebestätigung an das Zentrallabor „Vektor“ in Nowosibirsk geschickt.
In allen Kliniken und Krankenhäusern, Schulen und Hochschulen, Verkehrs-, Handels- und Gastronomiebetrieben werden zusätzliche Desinfektionsmaßnahmen getroffen.
In ganz Russland und m Kaliningrader Gebiet natürlich auch werden alle Bürger aufgerufen, in der Zeit von 28. März bis zum 4. April zu Hause zu bleiben, die Wohnungen nach Möglichkeit nicht zu verlassen und Kontakte zu anderen Menschen auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Diese Einschränkungen werden zwecks Eindämmung der Coronavirusinfektion eingeführt.
Polen und Litauen ihre Staatsgrenzen wegen COVID-19 gesperrt haben. Die Exklave Kaliningrad befindet sich somit bis auf Weiteres in einer von den Nachbarländern isolierten Position.
14 Tage „Hausarrest“ sind für Eingereiste Pflicht. Die regionalen Behörden, auch die von Kaliningrad, haben die Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus deutlich verschärft. Sie erließen Verordnungen, die insbesondere Reisende aus Ländern betrifft, in denen sich das Virus schon weit verbreitet hat. Genannt sind China, Südkorea, der Iran, Italien, Frankreich, Spanien und Deutschland. Wer aus diesen Ländern nach Russland kommt, wird verpflichtet, 14 Tage nicht zur Arbeit, zur Schule oder zum Studium an einer Hochschule zu gehen sowie den Aufenthalt an öffentlichen Plätzen auf ein Minimum zu verringern. Eine Krankmeldung für 14 Tage erhalten eingereiste Personen direkt am Flughafen. Auch wer aus anderen Ländern einreist, in denen Infektionsfälle bekannt sind, soll sich bei einer eigens eingerichteten Hotline melden und über die besuchten Orte, die Dauer seines Aufenthalts und die stattgefundenen Kontakte Auskunft geben.
„Wir alle sehen die Probleme in mehreren Ländern, einschließlich Europa. Vielleicht ist es unmöglich, die Grenzen vollständig zu schließen. Täglich treffen Tausende Menschen aus aller Welt in Moskau ein. Unsere Stadt ist ja der Hauptverkehrsknotenpunkt Russlands, den praktisch jeder Passagier des Luft- und Schienenverkehrs passiert. Daher ist es eher unwahrscheinlich, dass Moskau von dieser neuen Krankheit nicht betroffen wird“, schrieb Moskaus Oberbürgermeister Sobjanin in seinem Blog.
Im Kaliningrader Gebiet waren Mitte März lediglich drei Fälle einer Coronavirusinfektion bekannt. Zwei der betroffenen Personen waren aus Italien zurückgereist. Die dritte Person gehört zu ihrem Verwandtenkreis. Zum Stand vom 31. März 2020 sind im Kaliningrader Gebiet 4.021 Menschen auf COVID-19 untersucht worden, bei 12 von ihnen haben die Tests die Coronavirusinfektion bestätigt, 1.620 Menschen werden ärztlich überwacht. Ein Arzt ist in Kaliningrad an COVID-19 erkrankt, der Zustand aller Erkrankten ist relativ stabil und lässt auf baldige Genesung hoffen.