Die berühmten Ostpreußen Kopernikus, Kant, Herder und Corinth grüßen die wissbegierige Jugend erneut vom Eingang des Gymnasiums. Sie sollen die Gymnasiasten zu Fleiß und gutem Benehmen animieren. Foto: I.S.

Studium unter den gestrengen Blicken der Gelehrten

An der Fassade des Gymnasiums Nr. 1 (ehem. Oberrealschule in Königsberg) finden sich nach langer Abwesenheit die vier Portraitköpfe der berühmten Ostpreußen Nikolaus Kopernikus, Immanuel Kant, Johann Gottfried Herder und Lovis Corinth wieder.

Der Kaliningrader Bildhauer Andrej Schewzow hat die verlorengegangenen Büsten – Werke des Königsberger Bildhauers Professor Cauer – neu erschaffen. Die Finanzierung des Projektes übernahm der ehemalige Schüler des Gymnasiums, Geschäftsmann Pawel Naumow. Dies ist sein Geschenk an das heimische Gymnasium und ein Zeichen der Anerkennung für die herausragenden Persönlichkeiten, die in dieser Stadt gewirkt haben, berichtet die Zeitung „Komsomolskaja Prawda“.

Das Gebäude der ehemaligen Oberrealschule in der heutigen Kropotkin-Straße wurde 1926/27 erbaut. Im Herbst 1945 brachte man eine sowjetische Schule darin unter – die erste in Königsberg nach Kriegsende. Es vergingen weitere über 60 Jahre, bis das Gebäude 2007 zu einem Objekt des kulturhistorischen Erbes erklärt wurde. Das heutige Gymnasium ist in zwei Bauten untergebracht. Der erste Bau ist nach Westen hin ausgerichtet, er verfügt über vier Stockwerke mit Unterrichtsräumen und einen dreitürigen, mit Pilastern verzierten Eingang. Der Bau nach Norden hin ist zweistöckig, er beherbergt Sporthalle und Aula. Beide Bauten sind rechtwinklig angeordnet und durch einen hohen, quadratischen Turm miteinander verbunden. Archivfotos belegen, dass sich die Büsten früher über dem Portal der Westfassade befanden, wohin sie nunmehr zurückgekehrt sind.