„Hexe“ wieder auf dem Dach
Das ehemalige Petereit-Haus an der Hohen Brücke in der Oktjabrskaja-Straße bekam nach erfolgter Sanierung die Skulptur „Hexe vom Dach“ zurück.
Das Haus wurde seinerzeit vom deutschen Architekten Hans Manteuffel entworfen und 1937 in Königsberg errichtet. Die „Hexe vom Dach“ soll vom Bildhauer Ernst Fielitz geschaffen worden sein. Leider existieren nur sehr wenig Fotografien dieses Hauses aus der Vor- und Nachkriegszeit, so dass man nur mutmaßen kann, wann und unter welchen Umständen der Skulptur Kopf und Extremitäten abhandengekommen sind.
Die Meinungen einheimischer Historiker und Heimatkundler dazu gehen auseinander. So sagt Igor Awtochow beispielsweise, dass es die Nazis waren, die die „Hexe vom Dach“ „enthauptet“ haben. Er führt das darauf zurück, dass Ernst Fielitz ein Schüler des Bildhauers Hermann Brachert war und die Nazis viele Werke beider Künstler bereits vor Beginn des Zweiten Weltkrieges vernichtet hatten.
Nikolaj Tscheburkin hingegen neigt zu der Auffassung, dass die Skulptur der Hexe beim Sturm auf Königsberg im April 1945, als das Dach und die Geschosszwischendecken des Petereit-Hauses niedergebrannt waren, Schaden nahm. Swetlana Konowalowa hält auch die Vermutung der Einwohner dieses Hauses für nicht völlig unbegründet, dass die alte Skulptur durch Teile von Schornsteinen beschädigt wurde, als diese beim Erdbeben im Jahr 2004 vom Dach herunterstürzten.