Muslimische Kleidung und Bernstein mit Inklusen
In Kaliningrad fand eine Auktion statt, bei der neben einzelnen Bernsteinen auch mit Bernstein besetzte muslimische Überkleider für Frauen, die sogenannten Abayas, versteigert wurden. Der Einstiegspreis pro Kleid begann ab 70.000 Rubel (rund 1.000 Euro).
Alle Abayas waren mit Bernsteinen verschiedener Größe und Farbe besetzt. „Die stilvollen Abaya-Kleider weisen ein fließendes Design mit langen Ärmeln auf. Die Bernsteinverzierungen sind nach individuellen Mustern in mühevoller Handarbeit gefertigt worden. Sie stellen ethnisch-traditionelle Ornamente dar und sind nach diversen Methoden geflochten, wobei die Farbpalette von honiggold bis pechschwarz variiert“, hieß es in einer Pressemitteilung über die Auktion. Die zum Kauf angebotenen Abayas waren verschieden stark mit rundgeschliffenen Bernsteinen besetzt.
Die größte Menge wies mit 280 Gramm ein Kleid auf, das mit Blumen aus goldgelbem, karamellfarbigem und pechschwarzem Bernstein geschmückt war.
Der Einstiegspreis der teuersten Abaya betrug 90.000 Rubel (ca. 1.300 Euro), bei den beiden anderen Überkleidern mit jeweils 143 und 179 Gramm Bernsteinverzierungen war er auf 70.000 Rubel (ca. 1.000 Euro) beziffert. Der Wert eines jeden Kleides wurde anhand seines Gewichtes und der Größe, der Art der verwendeten Bernsteine und des Arbeitsaufwandes der Näherinnen bestimmt. Die Abayas waren vorab im Radisson-Hotel ausgestellt.
Neben den Kleidern wurden auch Bernsteinstücke mit sogenannten Inklusen, den im prähistorischen Harz eingeschlossenen Insekten usw., versteigert.
Inklusen sind selten, man findet sie in weniger als drei Prozent aller an die Erdoberfläche geförderten Steine. Bernstein ist generell zwischen 50 und 60 Millionen Jahre alt. Der Einstiegspreis der ausgestellten Bernsteine mit Inklusen variierte zwischen 800 und 17.000 Rubel (ca. 11,50 bzw. 243 Euro). Das war die erste Auktion dieser Art in Russland. Zur Versteigerung waren 50 Bernsteine mit Inklusen ausgestellt, die 2019 gefördert und speziell ausgewählt wurden. Der Direktor des Bernsteinkombinates, Michail Sazepin, sagte, man plane Steine mit Einschlüssen in Zukunft regelmäßig zu vermarkten.
Die Auktion stand allen Interessierten offen. Erstmals seit der Gründung des Bernsteinkombinates verlief die Versteigerung auf zweierlei Art: mit persönlicher Teilnahme oder online via Internet. Die Namen der Käufer durften laut Geschäftsordnung nicht bekanntgegeben werden.