Ob mit Visa oder aufgrund von KGV-Karten, ohne Passkontrolle geht keine Grenzabfertigung ab. Foto: I.S.

„Abschaffung des kleinen Grenzverkehrs war falsch“

Der Vize-Vorsitzende des polnischen Senats, Bogdan Borusewicz, hält die von polnischer Seite initiierte Abschaffung des kleinen Grenzverkehrs (KGV) mit dem Kaliningrader Gebiet für einen Fehler. Diese Meinung vertrat er in einem Interview mit der russischen Nachrichtenagentur „TASS“.

„Dass die KGV-Regelung seinerzeit getroffen wurde, war ein Erfolg Polens und Russlands, ein für die Bevölkerung beider Länder wichtiger Schritt, er war für drei Millionen Menschen – eine Million im Kaliningrader Gebiet und zwei Millionen im Norden Polens – von großer Bedeutung. Der KGV hat hervorragend funktioniert. Es gab keine Probleme und die grenznahen Regionen Polens profitierten davon in einem nicht geringen Maße. Die Russen reisten gern zu uns und kauften hier viel ein“, sagte Borusewicz. Argumente der polnischen Seite, dass der KGV wegen einer von Russland ausgehenden Bedrohung eingestellt werden musste, nannte er unbegründet und fügte hinzu, dass er bei russischen Reisenden keinerlei Anzeichen einer von ihnen ausgehenden Bedrohung bemerkt habe.

Es sei nach Meinung von Borusewicz sehr wichtig, dass die Völker direkt miteinander im Kontakt stünden. „Wir haben in der Geschichte unserer Beziehungen sowohl mit Russland als auch mit Deutschland Tragödien erlebt. Trotzdem haben wir mit den Deutschen heute eine offene Grenze. Polen und Deutsche haben einander dadurch besser kennen- und verstehen gelernt. Ich hoffe sehr, dass der kleine Grenzverkehr mit dem Kaliningrader Gebiet in der Zukunft wieder aufleben wird“, schloss Senator Borusewicz seine Ausführungen.